Borges Jorge Luis. Sechs Aufgaben für Don Isidro Parodi

Kriminalerzählungen. — Volk und Welt, 1984. — (Spektrum Nr. 193).In der Gefängniszelle 273 sitzt seit Jahr und Tag der unschuldig verurteilte Isidro Parodi und empfängt die seltsamsten Besucher. Alle sind in ein schier unentwirrbares Knäuel von Ereignissen verstrickt, werden als Dieb oder Mörder verdächtigt und suchen Rat und Hilfe. So erfährt Parodi von den spiritistischen Sitzungen des Dr. Abenjaldún, von dem gestohlenen Diamanten einer russischen Fürstin, von den verschwundenen Liebesbriefen einer großen Dame an einen mittelmäßigen Dichter, von dem vorherbestimmten Schicksal des bedauernswerten Ricardo Sangiácomo, von dem Mann, der seinen Mörder sucht, und von dem Raub des Heiligtums einer magischen Sekte. Mit unbestechlicher Logik löst er die kriminalistischen Rätsel und entdeckt seinen verwunderten Zuhörern die innersten Beweggründe und menschlichen Schwächen, die sich hinter solchem Tun verbergen.
Zwei Meister der Erzählkunst, Jorge Luis Borges (geb. 1899) und Adolfo Bioy Casares (geb. 1914), haben sich zusammengetan und unter dem Pseudonym H. Bustos Domecq sechs Kriminalgeschichten veröffentlicht, mit denen sie dieses traditionelle Genre parodieren wollten, in der Hoffnung, »daß all die Absurditäten, über die wir uns damals lustig machten, nicht ausschließlich Kennzeichen jener Jahre und dieser unserer Stadt Buenos Aires sind«.